Und ein Nachtrag, den ich gerne vornehme:
Auf den Beitrag „Mir san mir“ hat mir heute Stadtrat Michael Ludwig folgendes Mail, als Antwort, zugesendet.
„Lieber Christian!
Mit großem Interesse habe ich Deine Ausführungen auf Deinem Blog verfolgt und ich gebe Dir in vielen Punkten Recht.
Auch ich bin der Meinung, dass ein intensiver Diskussionsprozess innerhalb einer Partei – selbst wenn es auch um personelle Veränderungen geht – nicht zwangsläufig als schädigend, sondern als etwas Positives, etwas, das uns alle weiterbringen kann, gesehen werden sollte.
Es zeigt sich in diesem Prozess gleichzeitig die inhaltliche Breite, die es in einer Bewegung wie der Sozialdemokratie gibt und – wie ich meine – auch geben sollte. Mit großer „Spaltung“ hat das ganz und gar nichts zu tun.
Eine Aussage, ob unsere Gremien die Wählerschaft repräsentieren, wage ich nicht zu treffen. Was ich jedoch bei meinen vielen Besuchen in Wohnhausanlagen, bei Festln, auf Kirtagen, etc. sehr wohl sehr oft höre ist die Tatsache, dass sich manche Bevölkerungskreise von der Sozialdemokratie vernachlässigt fühlen.
Das muss nicht sein. Hier möchte ich ansetzen: Nur wenn wir die unterschiedlichen Bedürfnisse und Erwartungen der Bevölkerung erkennen, können wir mit entsprechenden Lösungen die Antwort geben.
Auf alle Fälle will ich eine weitere Spaltung der Gesellschaft, wie sie von den Rechtspopulisten in unserem Land betrieben wird, verhindern. Mein wichtigstes Ziel ist, die Stadt und ihre Bevölkerung mit den positiven und großartigen Dingen, die sie zu bieten hat, zu einen und zu verbinden.
Gleichzeitig verschließe ich nicht die Augen vor den Problemen, die zweifelsohne bestehen und die den Wienerinnen und Wienern Sorgen bereiten. Ja, es gibt in der Stadt eine erfolgreiche Politik, aber auch große Herausforderungen: die Entwicklung des Arbeitsmarktes, der soziale Ausgleich, der sehr stark mit der Integrationsfrage verbunden ist, und die Frage der sozialen Gerechtigkeit.
Ich sehe die große internationale Bedeutung der Stadt. Ich sehe aber auch, dass wir die Bevölkerung schützen müssen, die hier lebt. Ein Beispiel, um es zu verdeutlichen: Ich habe bei der Vergabe von Wohnungen einen „Wien-Bonus“ eingeführt, der jene bevorzugt, die schon länger in Wien wohnen. Das schließt Ausländer nicht aus, ist aber ein Zeichen für die Bevölkerung, dass man sich nicht ständig neuer Konkurrenz stellen muss. Das verleiht Sicherheit – ein sehr, sehr hohes Gut, das sich die Wienerinnen und Wiener ganz einfach verdient haben.
Ich freue mich jedenfalls auf einen fairen und solidarischen Wettbewerb in den kommenden Wochen.
Mit freundschaftlichen Grüßen